Coronatest in der Apotheke:
Unterschiede zwischen Antigen-Schnelltests, PoC-NAT-Tests, Selbsttests und PCR-Tests

Aufgrund der geringen Nachfrage nach Coronatests und des Auslaufen der Coronavirus-Testverordnung im März 2023 sowie der Nichterstattung der Bürgertests durch das Bundesamt für soziale Sicherung (BAS) führen wir derzeit keinerlei Corona-Test durch. Sobald wieder Bedarf besteht, können wir jederzeit wieder mit dem Testen beginnen. Solange bieten wir Ihnen verschiedene Selbsttests für zu Hause an, auch als Kombitest auf Corona und Grippe. Für Anfragen zu Gruppentestungen in der Pflege oder im Rahmen unseres Unternehmensservice kontaktieren Sie uns bitte hier!
Antigen-Schnelltest
Wie der Name schon sagt, liegt das Ergebnis besonders schnell vor. Sie werden durch geschultes Personal durchgeführt, da sie analog zum PCR-Test per ein Nasen- oder Rachenabstrich durchgeführt werden. Die Probenentnahme trägt maßgeblich zur Qualität des Ergebnisses bei. Es werden bestimmte Eiweiße der SARS-CoV-2-Viren in den Schleimhäuten der Atemwege nachgewiesen. Antigen-Schnelltests auf das Coronavirus SARS-CoV-2, umgangssprachlich nur Schnelltests genannt, werden gleich vor Ort durchgeführt und ausgewertet. Davon sind Antigen-Selbsttests zu unterscheiden, die für Privatpersonen zur Eigenanwendung oder zur Anwendung bei den eigenen Kindern zertifiziert sind.
Der Antigen-Schnelltest ist nicht so empfindlich (sensitiv) wie der PCR-Test. Das heißt, dass eine größere Viruslast (Menge) notwendig ist, damit er ein positives Ergebnis anzeigt. Wenn beispielsweise kurz vor Beginn oder zum Ende der Erkrankung nur wenige Viren vorhanden sind, kann der Schnelltest ein negatives Ergebnis anzeigen, obwohl die getestete Person infiziert ist. Außerdem ist er nicht so genau (spezifisch) wie ein PCR-Test. Das heißt, es kann ein positives Ergebnis angezeigt werden, obwohl die Person gar nicht infiziert ist. Insbesondere bei hohen Infektionsraten (Inzidenzen) zeigt er in der überwiegenden Fällen korrekte Ergebnisse an. Auch Bürgertests, bei denen man sich kostenlos testen lassen konnte, zählten zu den Schnelltests.
Schnelltests werden beispielsweise in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder Schulen eingesetzt, um Personal oder Besucher:innen sowie die Bewohner:innen zur Prävention regelmäßig zu testen. Für den Schnelltest wird von geschulten Personen eine Probe aus den Schleimhäuten der oberen Atemwege entnommen. Der Abstrich erfolgt durch den Mund von der Rachenwand oder über die Nase aus dem Nasen-Rachenraum. Die Probe wird anschließend in eine Testlösung gegeben und auf einen Teststreifen aufgetragen. Das Testergebnis liegt meist nach 15 Minuten vor.
Ein negatives Antigentest-Ergebnis ist nur eine Momentaufnahme und schließt eine Infektionen nicht aus. Daher sollten Sie sich bei Erkältungssymptomen dennoch an die AHA+L Regeln halten: Abstand halten, Hygieneregeln beachten, im Alltag Maske tragen, Lüften.
Antigen-Selbsttests
Auch der Selbsttest verrät mit seinem Namen schon das Wichtigste. Diese Tests können unter anderem in Apotheken gekauft und zuhause bei sich selbst und anderen Personen (z.B. Kindern) sicher durchgeführt werden. Sie sind zur Anwendung durch Privatpersonen bestimmt und weisen wie der Antigen-Schnelltest virale Eiweiße nach. Für die Testung muss die Gebrauchsanweisung genau beachtet werden. Dies gilt insbesondere für die Probennahme, die Menge der aufzutragenden Testlösung und die Testdauer (Ablesezeit) Bei korrektem Abstrich (Probenentnahme) sind Selbsttests genauso verlässlich wie Schnelltests.
Der Antigen-Test kann eine zusätzliche Sicherheit in konkreten Alltagssituationen geben, wie etwa bei einem privaten Besuch oder einer Feier. Sie können auch im Rahmen der Testkonzepte der Länder in Schulen und Kitas eingesetzt werden. Bei einem positiven Ergebnis eines Selbsttests sollten Sie Ihre Kontakte einschränken und sich telefonisch an ein Testzentrum, Ihre Hausarztpraxis oder an den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117 wenden, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Bei Symptomen wird empfohlen, sich nicht an ein Testzentrum, sondern telefonisch an eine Ärzt:in zu wenden.
PoC-NAT-Tests
PoC-Nat-Tests sind Untersuchungen, die wie der PCR-Test auch auf der Nukleinsäureamplifikationstechnik (NAT; Nachweis von viralem Erbgut) basieren, aber gleich vor Ort (Point of Care), also patientennah und kurzfristig ausgewertet werden. Daher sind sie nicht auf ein medizinisches Labor beschränkt. PoC-NAT-Tests sind besonders gut in Situationen geeignet, in denen ein relativ sicheres Testergebnis innerhalb kurzer Zeit benötigt wird, wie zum Beispiel bei Testungen in Notaufnahmen, Ambulanzen und Pflegeeinrichtungen . PoC-NAT-Tests bieten im Vergleich zu Antigentests eine höhere Sicherheit.
Die Sensitivität ist jedoch im Vergleich zum PCR-Test etwas geringer, dies bedeutet, dass es häufiger falsch negative Testergebnisse geben kann. In sensiblen Bereichen mit Personen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben, ist daher die laborbasierten PCR-Testung überlegen. Bei Zweifel an einem negativen PoC-NAT-Test, etwa aufgrund weiterbestehender Symptome, kann eine PCR-Testung erwogen werden. Der PoC-NAT-Test ist aufgrund der guten Spezifität (wenig falsch-positive Testergebnisse) zur schnellen Verifizierung positiver Antigen-Schnelltests bei asymptomatischen Personen geeignet. Ein positiver PoC-NAT-Test muss nicht durch einen im Labor durchgeführten PCR-Test bestätigt werden.
Laborbasierte PCR-Tests
Diese Tests weisen das Erbmaterial des Virus nach und haben den höchsten Standard unter den Corona-Tests. Die Probenentnahme erfolgt in speziellen Teststellen durch Personen, die eine dafür erforderliche Ausbildung oder Kenntnis haben. Die anschließende Auswertung der Proben erfolgt durch Labore. In erster Linie werden sie eingesetzt, um bei einer Person mit Symptomen abzuklären, ob eine Infektion mit SARS-CoV-2 vorliegt. Ärzt:innen können eine PCR-Testung im Zusammenhang mit der Krankenbehandlung veranlassen. Bei asymptomatischen Personen ist ein solcher Test zur Bestätigung eines vorausgegangenen positiven Testergebnisses eines Antigentests sinnvoll.
Beim PCR-Test handelt es sich um ein Standardverfahren zum Nachweis von Viren. Der Test beruht auf der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction, PCR). Dabei wird Erbmaterial des Virus vervielfältigt. Dadurch gelingt es, Viren nachzuweisen, auch wenn erst wenige Erreger vorhanden sind. Der PCR-Test hat also eine hohe Sensitivität, das heißt, er weist das Virus mit einer hohen Treffsicherheit nach. Zudem wird gezielt nur das Erbmaterial des Coronavirus SARS-CoV-2 vervielfältigt. Der Test hat damit eine hohe Spezifität, weist also spezifisch das Corona-Virus nach.
Für den Test wird eine Probe aus den Schleimhäuten der Atemwege entnommen. Die Probenentnahme erfolgt durch den Mund von der Rachenwand und/oder über die Nase aus dem Nasen-Rachenraum. Dazu werden spezielle Tupfer weit in den Mund und beide Nasenlöcher eingeführt. Die Probe wird anschließend in einem Röhrchen mit einer Trägerflüssigkeit verrührt und verschlossen. Danach geht es ins Labor zur Analyse. Alternativ kann der Gurgeltest durchgeführt werden: Dafür gurgelt man für etwa eine Minute mit einer speziellen Lösung, die anschließend in ein Röhrchen gespuckt wird. Möglich sind auch Probenentnahmen durch Hustenauswurf oder die Entnahme von Sekret aus der Luftröhre, wenn sich Symptome der tiefen Atemwege zeigen. Auch als Lolli-Tests können PCR-Tests durchgeführt werden. Das schafft vor allem bei Kindern höhere Akzeptanz, da der unangenehme Rachenabstrich damit entfällt.
Im Labor kommt die Polymerase-Kettenreaktion zum Einsatz. Dabei wird die Erbinformation des Virus in sogenannten Zyklen vermehrt und anschließend untersucht. Dieser Vorgang ist zeitintensiv, das Testresultat liegt frühestens nach 24 Stunden vor. Über das Ergebnis werden Sie in der Regel per E-Mail oder SMS informiert. Es ist aber vielerorts auch möglich, das Ergebnis direkt über die Corona-Warn-App zu erhalten.